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Alexandre Bain

Naturweinwinzer Alexandre Bain aus Pouilly-Fumé an der Loire

Alexandre Bain ist für uns auch so ein Schlüsselerlebnis. Sauvignon blanc stand nicht unbedingt ganz oben auf unserem Einkaufszettel. Sorry! Zu viel vordergründiger Sauvignon blanc floss schon durch unsere Kehlen. Immer wieder habe ich Alexandre getroffen und immer wieder habe ich mich gewehrt. Nein. Nein, es jodelte zwar nicht im Glas, volksdümmlich laut wie sonst, clean & slick, sondern, eher einem Singvogel gleich, warm, verspielt. Mit Timbre, aber ohne das Vibrato zu überziehen. Denn auch das ist nicht unbedingt trinkfreudig! Zu reife, im Sinne der energetischen Aufladung zu gut gemeinte Sauvignons, sind leider auch nicht unseres. Doch seine, Alexandre's Weine sind anders. Sie sind uns eine amour fou. Sie ließen uns nicht los.
Es liegt vielleicht an dem Menschen Alexandre Bain. Er ist bescheiden, scheint zurückhaltend, ist aber bestimmt und weiß was er tut und sagt. Geradlinig und akribisch. Man fühlt sich wohl mit ihm. Er erinnert mich darin an Gernot Heinrich, wenn ihr wisst was ich meine. So sehen dann auch seine Weingärten aus. Wenn ringsum totes Land ist - erschütternd tot sogar - blüht und gedeiht es in seinen Weingärten. Aber nicht frei und wild, geordnete Vielfalt. Gleich einer Oase inmitten von Wüste! Wenn das die Wirkung von biodynamischer Arbeit ist, dann lernt hier der Blinde sehen. Alexandre bewirtschaftet heute 11 ha in Pouilly Fumé. Alles ist Kalkstein. Der Großteil seiner Lagen liegt auf Portlandium Kalk, matte 135 Millionen Jahre alt. Der kleinere Teil auf feinstem Kimmeridge Kalk, noch etwas älter und das Adeligste was es so an Weingarten Boden gibt. Die Champagne singt darauf ihr Hohelied!
Aber es ist kein Land, das dir etwas schenkt. Schwer zu bearbeiten, wenn du selbst Hand anlegst. Sehr steinig, der Tod für jeden Pflug. Daher auch die Steinwüste rundherum, egal ob man nach Sancerre blickt oder in Pouilly Fumé bleibt. Kühle Vergärung, Reinzuchthefen und Papa's little helpers aus dem Lagerhaus sind es dann, die diese Weine "flintig" und nach "Stachelbeere", also großem Sauvignon, schmecken lassen. Mag ich manchmal selber gern, aber da geht mehr. Nicht üppig, tief und dunkel in der Aromatik, gelbe Früchte statt Brennnessel und grünem Paprika. Finesse, aber auch Fülle. Feine Säure ist der Kontrapunkt, dezenter Gerbstoff erscheint salzig und bringt Struktur. Dann Augen zu und zählen, eins, zwei... lang hält das an egal ob's der "Einfache" ist oder die M und dann habe ich dieses mehr. Klingt nach "zu viele Noten lieber Mozart"? Nein, dass so viel Wein so leicht daher kommt liegt an dem kühlen Klima hier und ist eben die Kunst des Winzers und seiner Abermillionen Helferlein in den Böden. Also dann doch eine "kleine Nachtmusik". On and on and on, till the break of dawn. Das sind Sauvignons zum Reinknien. Da Leuchten die Sterne heller ;-) 



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