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Dani Landi

Früchte des Zorns aus den Bergen Madrids!

Wieder sind wir im Hinterland Madrids. Kaum eine Autostunde von der stickig heißen Metropole Madrid entfernt. Tiefstes Land, kleine verstreute Dörfer, viel Landwirtschaft, ein wenig Industrie. Die 1960-70er dürften hier goldene Zeiten gewesen sein. Mit sorgloser Hand wurden alte Orte, mit neuen Wohnbauten versehen. Eternit Charme trifft Steinhausromantik. Kein Platz zum Verweilen. So fahren wir weiter, es geht in die Berge, richtig Berge. Die Besiedlung wird noch dünner, die Weinberge mehr.

Weinbau war hier immer das Thema. So auch bei Dani's Familie. Traubenproduzenten seit Menschengedenken. So fing auch er mit seinem Cousin an, gemeinsam betreiben sie das Familienweingut. Es waren einfache Weine für die Weinbars Madrids produziert. Genossenschaften, Traubenproduzenten, das typische Lied des Südens. Doch Dani wollte mehr, sein Cousin nicht. So beschloss er sein kleines Erbe, ein paar Weingärten herauszunehmen und seinen Traum zu träumen. Garnacha ist hier zu Hause. Ähnlich wie im Roussillon gibt es hier den "gefiederte" Klon, Peluda genannt. Er ist in alten Weingärten zu finden. Niedriger im Ertrag, zickig im Weingarten. Seine Weine sind aber feiner, haben mehr Frische. Genau das, was es braucht, um die zarten Seiten des Grenache anzuschlagen.
Wir sind hier etwa auf 700 MSH. Die Weingärten gehen hinauf auf bis zu 1000 MSH. Purer Granit, wo man hinsieht. Harte Bedingungen für den Menschen. Unwegsames Gelände, steil, teilweise nur mit Mulis zu bearbeiten. Als wir ankamen hatte es geregnet, die Wege waren ausgespült, nichts für zarte Neven und Führerscheinneulinge. Dani wollte einen bisher in Spanien kaum zu findenden Weinstil erzielen. Verspielten Grenache, burgundisch in der Anmutung, keinen Holzhammer, trotzdem mit viel Kraft. Mit viel Liebe baute er seine alten Weingärten wieder auf, setzte fehlende Stöcke wieder nach, begann biodynamisch zu arbeiten. Wie wir aussteigen aus unseren Jeeps, sind wir gefangen von einer Aura die hier herrscht. Allen ist klar, hier wächst großer Wein. Die mitgereisten Winzer aus Österreich hüpfen vor Freude durch die Weingärten. Streicheln liebevoll, da eine Borke, dort ein Blatt, saugen die Luft tief ein. Der Moment schien magisch.
Doch viel zu oft waren solche Momente nur von kurzer Dauer und die Ernüchterung kam im Keller. Doch nicht diesmal. Alle Weine schienen trotz der Fülle knackig. Nichts von morbider Pflaume. Dani arbeitet bei der Vergärung mit ganzen Trauben, das bringt zartere Gerbstoffe und eine hellere Aromatik. Die alten Stöcke bringen die Tiefe der Weine. Diese Weine sind bacchantisch, die Einzellagen episch. Ich liebe den Einsteiger. Er nennt ihn "Las Uvas de la ira", die Früchte des Zorns. Wer hier einmal durch die Weingärten ging, weiß warum. So wollen wir Wein aus Spanien: viel Süden, aber trinkig. Hier findet gerade eine Revolution statt und Dani ist eine ihrer spannendsten Köpfe! Vivat & Olé!


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