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Strekov 1075

Zsolt Sütò

STREKOV 1075 - Zsolt Sütò

Heion, heißt der Wein und Zsolt Sütò der Winzer. Sie brachten uns auf den Weg. In die Slowakei. Ich muß zugeben, bei Slowakei dachte ich nicht an Gourmandise. Unwissenheit schützt vor Thorheit nicht? Es ging nach Strekov. Ein kleiner Ort, nahe der ungarischen Grenze, nicht weit vom Nordburgenland. Unweit die Donau.
Nach einer etwa 2 stündigen Fahrt kommen wir in eine Gegend, die mir sehr bekannt erscheint. Das Städtchen, sieht nach einer Eugen Roth Verfilmung aus. Wir sind auf der Suche nach einem Winzer, dessen Wein uns ein paar Monate zuvor jubeln ließ. Sütò? Klingt ungarisch. Willkürliche Grenzziehung machte seine Familie zu Slowaken. Weinbauern seit ewigen Zeiten. Er seit 1991. Nun packt er uns nun in seinen Pick up. Es geht ab in die nahen Weinberge. Gläser und ein paar Flaschen im Handgepäck. Ruhig fließende Wellen von Hügeln weithin. Die einstmaligen Donaugletscher haben auch hier ihre Spuren hinterlassen. Die Böden sind alluvial, also Schwemmlandböden.

Der Stil der Weine saftig. Saftig ist hier alles. Es ist Hochsommer. Überall surrt es in den Weingärten und Zsolt ist mitten drin. Doch kein Wink von Dürre. Vor uns sein Schatz - 5 Hektar auf Stockkultur gezogene Weingärten. Mühselig hoch gebunden, Stock für Stock, Jahr für Jahr. Er meint, die Trauben blieben so kleiner, also geschmackvoller. Das Gleichgewicht in den Pflanzen sei so besser, nicht so viel Wachstum Gerne würde er seine gesamten 12 Hektar so erziehen. Der Ertrag ist gering - 30.00 Flaschen pro Jahr, wenn's gut geht. Ich habe selten so vibrierende Weingärten gesehen. Die Sorten die er verwendet, sind bekannt. Grüner Veltliner, Welschriesling, Blaufränkisch, Blauer Portugieser und Pinot noir, ein paar Neuzüchtungen, Moskau läßt grüßen.

Doch die Weine verwirren, aber sie sind nicht anstrengend. Ohne jemals nur einen Zweifel aufkommen zu lassen, dass wir uns nicht im gleichen Kulturkreis befinden könnten, sind sie eigenständig. Die Rotweine sind luzid. Verspielt, nicht gerbig. Süffig und trotzdem komplex. Trillertextur in Rot. Wow! Weintextur ist bedeutend, auch bei den Weißen. Alle Weine werden gerebelt, von kurzer bis langer Maischestandzeit. Feiner Gerbstoff und Trübung ziehen sich durch. Doch da ist noch etwas? An Salzmandel erinnernd. Fruchtige Rauchigkeit. Florhefe! Sie scheint den Kontrast im Wein zu schärfen. Bringt Frische und Tiefe. Außergewöhnlich. Seine Weine sind Momente des Freidenkens. Heion! Klingt nach griechischem Drama, ist aber slowakischer Hochgenuß!


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