Und jährlich grüsst der osterhase
So ist das eben mit Traditionen
Man meint, er fährt nach Punxsutawney, aber eigentlich ist es nur Kärnten.
Los geht es nach dem Segen mit einem Gläschen Ancestral von Claus Preisinger. Das ist Familientradition. Urbi et Orbi!
Dann gibt’s Reindling and friends. Zunge, Wurst, Schinken und Kren. Eiersalat darf man nicht missen. Am besten begleitet vom südsteirischen Powerhouse Werlitsch. Morillon vom Opok 2022 mit seiner feinen Reduktion und kühler Würze passt perfekt, vor allem auch, weil es das Lieblingsweingut seiner Frau ist.
Ein weiteres perfect Match ist Tom Lubbes Tattouine 2022. Ja, an den Feiertagen wird der Chef schnell mal nostalgisch. Gedanklich noch im Roussillon kommt dieser famose Trunk auf den Tisch. Schmeckt wie Poulsard auf Doping. Tannin wie Schwarztee, nicht hart, sondern kompakt. Südfranzösische Leichtigkeit.
Doch Moritz wird es wohl etwas ruhiger angehen lassen. Sich mental aufs nächste Wochenende vorbereiten. Immerhin steht der dritte Geburtstag der R&Bar an. Doch dazu später mehr!
Mal schauen, was die Reben da so machen
Unser frischgebackener Jungwinzer fährt selbstverständlich ins Burgenland.
Daneben wird in klassischer Kubiena Manier ordentlich aufgekocht.
Im Garten wird der Grill angeworfen. Lammkoteletts, Kreuzkümmel, geräuchertes Paprikapulver und Cayenne. Dazu gibt’s Papas arrugadas, Mojo verde, einen knackigen Salat und Clos des Cessieux 2021. Hervé Souhaut Ultra ist Paul ist eh schon lange. Kein Wunder, die Weine strotzen nur so vor Eleganz. Haben genau den richtigen Grad an Dirt und Klasse. Man munkelt, es sei einer der besten Weine, den wir gerade haben.
Wenn es warm genug wird, geht sich vielleicht sogar der erste Sprung in den Neufelder See aus. Eine Flasche Buteo 2021 wartet am Steg, denn refermentation makes him feel alive. Der Grüne Veltliner von Michi Gindl hat nämlich leichten Fizz beim Aufmachen. Allen, die das stört, rate ich zur Karaffe. Für den Rest, enjoy the fizz! Schmeckt wie Chenin Blanc aus Anjou gepaart mit typischer Veltliner Würze.
Erich lässt die Reise zu den Verwandten heuer aus
Seine Tochter ist mitten in der Karriere der Ratschner Kinder. Als stolzer Papa muss man da natürlich daheim bleiben und anfeuern.
Und womit lässt sich besser jubeln als mit einem Glas Champagner in der Hand?! Seine Wahl fällt nicht zum ersten Mal auf den L’Atavique von Mouzon-Leroux. Die Essenz der Domaine, Pinot Noir und Chardonnay. Brut nature, feinstes Brioche. Ausschließlich Grand Cru Lagen besitzt das Weingut. Das schmeckt man schon beim Einstieg!
Da die Familien im Seewinkel ja bekanntlich etwas größer sind, muss Erich gleich ein paar Flaschen aufreißen. Sei es der Bourgogne Rouge 2022 von Marc Soyard von der Domaine de la Cras, Trousseau à la Bordel c’est Bon 2023 von Dolomies oder der P‘tit Luchini in Rot von Mai & Kenji Hodgson. Trinkfreude ist hier das oberste Gebot! Nicht glatt, nicht nur Glou Glou. Sondern Spannung und Spiel. Wer die Anderts kennt, weiß dass das Essen dazu eh immer passt. Viecher haben sie ja genug, da fällt es kaum auf, wenn nach dem Wochenende mal eins fehlt.
Ostern mit gleichgesinnten Exil-Deutschen in Wien
Vielleicht geht’s für eine Nacht zu Freunden ins Burgenland. Er wird wohl einen Hasen oder Kaninchen machen, wenn ihm etwas über den Weg läuft. Alle kochen auf, jede:r bringt ein Gericht mit. Brunch, Jause, Vesper – es gibt viele Wörter dafür. Hauptsache gesellig und lecker ;)
Als er noch in Geisenheim studiert habe, war in Deutschland gerade der Grauburgunder Hass an seinem Zenit. Eine der meistverkauften Rebsorten im Massenweinbau, dünne Wässerchen, die sich Pinot Grigio schimpften. So ganz hat er das nie verstanden, aber dass er heute mal aktiv einen direktgepressten! Grauburgunder empfiehlt, das hätte er auch nicht gedacht. Der Pinot Gris 2022 von Marto hat ihn dazu gebracht. Der intensive Einfluss der Elsässer Rustikalität trifft auf die feine Handschrift des jungen Deutschen. Lovely and kind seine Weine, aber doch mit viel Strahlkraft.
Danach gibt’s den Rosso 2022 von Barbacan – für ihn ein Klassiker. Moderner Rotwein, nicht funky, nicht banal – das hat Ecken und Kanten, bleibt aber immer saftig. Ein Wein für alle Uhrzeiten und Gelegenheiten. Ein Wein, der den Konsens trifft, so schmeckt er doch fast allen. Damit lassen sich alle Feiertage bestreiten!