Rémi Dufaitre

Als wir Rémi das erste Mal trafen, war bei ihm gerade Land unter. Ein paar Tage zuvor war ein Teil seines Hauses abgebrannt und nur durch Glück konnte eine Tragödie verhindert werden. Als er aus seinem Auto ausstieg schien er ramponiert von zu wenig Schlaf. Mit einem nonchalanten Grunzer tat er dies ab. Die Revue du vin de France hatte am Vortag zu einer großen Kost gebeten, 72 Winzer aus dem Beaujolais, dabei nur 2 Biowinzer! Das brachte ihn aus der Fassung, ewige Reaktionäre! "Da musste ich unhöflich werden!", poltert er.

Wir kannten bisher nur seine Weine und die waren ein Inbegriff von Eleganz. Nun dieser Typ, mit Blumenhemd und Hipster Kappe. Stolz jeder Fernfahrerkneipe, mit derbem Spruch. Wir waren gespannt. Doch was er dann öffnete, war genau das was wir erwartet hatten. Dunkle, aber verspielte Rotweine, voll des Lebens. Herrlich süffig. Die Weißen, etwas breitschultriger als Burgunder, doch elegant mit feiner reifer Frucht und zart salzigem Finish. Dies darf auch nicht weiter wundern, ist er doch ein Ziehkind der großen alten Meister Jean-Claude Lapalu und Jean Foillard.

Rémi und seine Frau Laurence besitzen seit 2006 Weinberge in der Umgebung von Brouilly. Feinstes Beaujolais Land, im historischen Teil, viel Granitböden, locker dahinlaufende Hügel. Alte Weingärten, dicht bepflanzt. Es wurde von Beginn an nach biologischen Grundsätzen gearbeitet und die Trauben wurden zunächst an die örtliche Genossenschaft verkauft. 2010 begannen sie dann ihre eigenen Weine herzustellen, SO2 wird gar nicht bzw. in nur sehr geringen Mengen hinzugefügt, um den Wein zu stabilisieren.

Beaujolais is back und wir sind sehr glücklich darüber!