WEINSKANDAL X-MAS PLAYLIST
Die alljährliche Sternstunde jeder Familie ist nur einen Wimpernschlag entfernt. Bei den Eltern oder in den eigenen vier Wänden? Traditionell oder mutig! Drama, oder Freudentränen? Alkohol kann dabei in jedem Fall hilfreich sein! Keine Angst, wir sind mit euch. Anbei ein kleiner Fahrplan, wie es gelingen könnte, Weihnachten mit Freude und Wohlgefallen zu begehen.
Der Aperitif ist dabei massiv unterschätzt, ist er doch der erste Schritt in die Leichtigkeit. Super angesagt sind Drinks auf Wermuth Basis – so ein Negroni mit Wermutlich, oder on the Rocks, lockert die Stimmung nachhaltig. Hierbei ist auch Champagner ein großartiger Helfer. Ich persönlich stehe da auf den super trockenen Blanc des Blancs Longitude von Larmandier-Bernier. Wer es gerne etwas verspielter hat, halte sich an Rosé von Vincent Couche!
Der Vorteil von Champagner ist, dass man ihn den Abend lang durchtrinken kann. Er ist ein toller Speisenbegleiter zu allem Kalten, von der Auster über das Fischtartar bis zur Gänseleberterrine. Ich feiere wieder einmal mit meinen Eltern bei kalter Platte und werde mich an dieses Hausmittel halten. Wer doch etwas Abwechslung will, dem seien mineralische Weine empfohlen, Muscadets, Chablis oder Südsteirer à la Werlitsch & Muster.
Lena begeht den Heiligen Abend in ihrer Kärntner Heimat. Dort gibt es traditionell Geselchtes & Würstel gekocht, mit Sauerkraut. Wir empfehlen dazu etwas Kräftigeres. Wer es classy with a twist haben will, dem sei ein schöner gereifter, aber lebendiger (sic!) Grüner Veltliner, à la Zion 2016 von Matthias Warnung ans Herz gelegt. Wer es funky haben will, dem sein ein Gewürztraminer auf der Maische, wie der von Ginglinger oder Heinrich, empfohlen.
Wo wir bei Würstchen sind, kommt unser Gery ins Spiel. In seiner ungarischen Heimat gibt es Würstchen mit Kartoffelsalat - das ist tough. Eigentlich geht da nur Bier - festlich wäre ein schönes Witbier, oder ein bitteres Pils.
Bei unserer ukrainischen Praktikantin Polina gibt es Gans oder Ente gebraten zu Hause. Das braucht etwas Seidiges, nicht zu kräftiges, sonst fallen alle vorzeitig vom Hocker. Wunderbar wäre ein roter Burgunder. Extravagant ein seidig leichter Rotwein, à la Birdscape oder Champ Levat aus Savoyen. Wer Weiß will, versuche Orange, so wie den Bianco von Vite a dovest. Dieser Sizilianer ist wunderbar aromatisch und salzig zugleich, ein wahrer Gaumentango.
Bei Moritz jr & Erich gibt es Fisch gebacken mit Mayonnaise Salat. Hier braucht es Säure und Struktur. Der Gemischte Satz von 7 radku namens Black Label wäre etwas. Wer dem Fisch das Fliegen beibringen will greife zu Welschriesling, zum Beispiel von Judith Beck oder Thomas Straka. Herrlich bourgeoise wäre ein weißer Burgunder von Derain!
Raclette und Fondue sind ein Kosmos für sich. Beim Suppen Fondue, wie es bei Paul zu Hause gibt, findet er Grüner Veltliner ideal. Frisch & fruchtig von Herbert Zillinger, oder tiefgründig, mit GV ERDELUFTGRASUNDREBEN von Preisinger. Comme tu veux! Bei den verschärften Versionen – Öl oder Käse – schreit der Verdauungstakt nach Linderung. Hilfreich hierbei ein paar Bubbles á la Sisu von Edgar Brutler. Der hat Säure und Finesse, so könnte dann auch noch ein Plätzchen für die Weihnachtskekse geschaffen werden.
Bei Raclette würden wir glatt oder verkehrt empfehlen. Sprich entweder Faserschmeichler - in Weiß vielleicht den Elektra von Martin Nittnaus. In Rot ein verführerischer Garnacha von Comando G. Oder eben edgy, also mit Gerbstoff und Säure – Strekovs Rizling wäre hier eine himmlische Posaune, glockenklar und zutiefst belebend. Wer mehr E-Gitarre will, nimmt Lammidia‘s Anfora. Wer richtig Punk will, dem sei WIDR ans Herz gelegt. Halb Cider von Cyril Zangs, halb Rotwein von Andrea Kalek. Das pfeift bestimmt!
Dave meint in seiner Heimat geht man am Abend ins Pub. Na Mahlzeit! Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen! Gutes Gelingen!
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