Weinskandal on Tour im Burgenland

Zu Gast bei Boris Kovacic aka Projekt Wildtyp

Nach einer kleinen Stärkung vom örtlichen Supermarkt, fahren wir in den Nachbarort – Sankt Margarethen. Hier ist nicht nur Hannes Schuster zu Hause, seit kurzer Zeit treibt auch Boris Kovacic hier sein Unwesen.

Projekt Wildtyp Weine

Der ehemalige Genetiker, der gefühlt fast so viele Doktortitel wie Weine hat, kündigte vor drei Jahren seinen Job in der Krebsforschung und fing mit knapp einem Hektar Reben an. Das über Jahre antrainierte, präzise Arbeiten spürt man bis heute inmitten seines manchmal chaotisch erscheinenden Genies - noch nie ist mir ein so penibel gereinigter Immervolltank über den Weg gelaufen.

Aus dem einen Hektar sind inzwischen fast vier geworden. Einen Keller in St. Margarethen fand er auch, nämlich bei einem frisch pensionierten Winzer ohne Nachfolger:in. Dessen Bruder und er zu den ersten biologisch zertifizierten Winzer:innen des Orts gehörten. Anfangs schlug der Pensionist  die Hände über dem Kopf zusammen, denn Boris arbeitet immer mit Schalenkontakt. Variierend von zwei Tagen bis zu mehreren Wochen – inspiriert vor allem durch Weinskandal-Klassiker wie Matassa. Die meisten seiner Weine kommen ohne Schwefel aus – gekennzeichnet durch einen kleinen, aber feinen Zusatz auf dem Etikett – „No 16". Die Abwesenheit des 16ten Elements des Periodensystems, unter Normalsterblichen auch bekannt als Schwefel. Vom Ergebnis genauso überzeugt wie wir, trinkt sein Verpächter mittlerweile auch gerne mal ein Glas Drangalo am Abend. Die Verkostung lassen wir heute etwas kürzer ausfallen, viel mehr interessieren uns seine Weinberge rund um den Ort.

Während wir mit dem Auto von Lage zu Lage fahren, über den Boden und die Bearbeitung der Reben reden, wird uns der Krankheitsdruck in diesem Jahr in der Region erneut bewusst. Peronospora und Oidium – die zwei bedeutendsten Pilzkrankheiten im Weinbau sind gerade in feuchten Jahren, wie heuer, hoch im Kurs. Präventiv und reaktiv kann man reagieren, viele nachhaltige Möglichkeiten gibt es. Einige Nachbarn von Boris greifen aber immer noch zur Chemiekeule – gleich mehrfach im Jahr spritzen sie Glyphosat in rauen Mengen. Braun und tot, vom Gift geradezu verbrannt, wie man auf unseren Fotos sehen kann. Bis heute ist dies im konventionellen Weinbau weit verbreitet. Wir werden durch solche Bilder immer wieder aus der heilen Welt unserer Naturweinbubble gerissen. Umso bewusster wird uns die Aufgabe, solche Bilder mit euch zu teilen.

 

 

Nachhaltige Landwirtschaft ist nicht nur der Grundstein unseres Weinhandels, sondern auch der einzige Weg, wie wir in Zukunft weiterhin den Wein, den wir so sehr lieben, trinken können.  

 

Weine von Projekt Wildtyp bei Weinskandal im Online Shop

------------------------------------

 

Naturwein Österreich - Wein bestellen schnelle Lieferung


Hinterlassen Sie einen Kommentar

Diese Website ist durch hCaptcha geschützt und es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen von hCaptcha.