CHABLIS WEINE
Mutter Natur hat es gut gemeint mit dem Chablis. Kimmeridge Kalk ist das himmlische Geschenk. Ein Boden gebildet aus verwitterten Fossilien. Kreideweiß und karg. Er küsst Chardonnay zu etwas ganz Besonderem. Macht ihn rauchig und straff. Vibrierend. Dabei cremig und weich. In seiner Art einzig auf dieser Welt. Doch nirgends werden die Auswirkungen industrieller Bewirtschaftung sichtbarer. Maschinenlese und industrielle Fertigung dominieren über 90% der Produktion. Statt Feuerwerk im Glas herrscht oft Katzenjammer.
„In den 1970er-Jahren nahmen wir jeden Tag Aspirin, um keine Kopfschmerzen zu bekommen. In den 1980ern nahmen wir Aspirin nur, wenn wir Kopfschmerzen hatten. Und in den 1990ern begannen wir uns zu fragen: Warum haben wir eigentlich Kopfschmerzen?“, erzählt Michel Laroche.
Nachhaltige Bewirtschaftung, Aufforstung und Erntereduktion hat wieder Leben in die müden Chablis gebracht. Eine Hand voll Idealistinnen und Idealisten zeigen zu welchem Göttertrunk ein Chablis gehört. Alice & Olivier De Moor sind Speerspitze dieser Revolution. Sie haben junge Leute, wie Thomas Pico mit seiner Domaine Pattes Loup gefördert und geprägt. Beide Weingüter sind im Süden rund um den Ort Courgis zuhause. Ihr Stil ist kräftiger, doch sehr elegant. Das Château de Béru wurde von der jungen Athenais 2015 wach geküsst und zählt seitdem als der Geheimtipp. Es befindet sich im Osten des Chablis und ist etwas zarter und heller.
Gemeinsam gehören sie zu den Stars der Szene. Ihre Weine sind rar und schwer zu bekommen, der Frost 2017 und 2018 hat die Situation nicht unbedingt verbessert. Ihre neuen Jahrgänge sind gerade bei uns eingetroffen, gute Nachrichten in gebeutelten Zeiten!
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